Ein Sohn sagt gegen den eigenen Vater aus und enthüllt ein mörderisches Familiengeheimnis.
Rezension
Guillaume Agnelet ist 14 Jahre alt, als sein Vater ihm den Mord an seiner ehemaligen Geliebten Agnès le Roux gesteht. Er verdrängt die Szene, verteidigt den Vater sogar vor Gericht, als dieser Jahre später wegen der Tat angeklagt wird. Agnès Leiche bleibt verschwunden, die Indizienbeweise reichen nicht aus und Guillaumes Mutter und Bruder halten trotz ihrer Zweifel zum Vater. Erst 30 Jahre danach sorgt Guillaume Agnelet mit seiner überraschenden Aussage für die Verurteilung seines Vaters wegen Mordes.
Nach einer wahren Geschichte entfaltet die Gerichtsreporterin der Zeitung Le Monde Pascale Robert-Diard einen Thriller von unglaublicher psychologischer Intensität. Vor den Augen der Leser zerbricht die Familie Agnelet langsam am Geheimnis des Vaters, am Konflikt zwischen Loyalität, Schuld und Angst. Der sachliche Stil der Autorin passt gut zum Charakter einer Gerichtsreportage und mindert in keiner Weise die Spannung. Einmal angefangen, kann man den schmalen Band nicht mehr aus der Hand legen.
Rezensent: Claudia Puschmann
Personen: Robert-Diard, Pascale Kronenberger, Ina
Robert-Diard, Pascale:
Verrat : Das dunkle Geheimnis der Familie Agnelet / Pascale Robert-Diard. Dt. von Ina Kronenberger. - Wien : Zsolnay, 2017. - 156 S. ; 21 cm. -
ISBN 978-3-552-05857-6
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher