Wie uns Köder im Alltag in zerstörerische Abhängigkeiten locken.

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Rezension

Die Neurologin und Psychotherapeutin Heike Melzer beschreibt in ihrem Buch, was im Alltag alles für Köder lauern. Um sich abzulenken, springen viele Menschen auf sie an. Doch was anfangs noch mit Genuss und Spannung einhergeht, stellt sich nach einiger Zeit als triste Routine oder gar als Zwang dar. Betroffene sind so in einer oft zerstörerischen Abhängigkeit gefangen, die sie daran hindert, ihren Alltag zu meistern. Und die Köder lauern überall: in sozialen Netzwerken, im Onlineshopping, in der Sexualität, in der Ernährung und im Gaming. In letzterer Zeit zeigt sich in diesen Gebieten ein Trend zum Dauerkonsum und emotionaler Enthemmung. Und externe Kontrollmechanismen sind nicht in Sicht. Die allgegenwärtigen Köder scheinen wie ein unbeaufsichtigtes soziales Experiment. Melzer spricht über Themen wie Pornosucht, Kaufsucht, künstliche Aromen in Lebensmitteln und Tricks in sozialen Medien. Sie erzählt auch aus ihrem Leben und ihrer beruflichen Praxis und gibt einen Einblick, wie Betroffene die Kontrolle zurückgewinnen und wieder ein selbstbestimmtes Leben führen können.

Ein äußerst aktuelles Buch, soziologisch und psychologisch interessant.

Rezensent: Benjamin Brokmeier

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Personen: Melzer, Heike

Schlagwörter: Sucht Psychologie Soziologie Trigger