Satirische Gedichte gehen eine Verbindung ein mit hintergründigen Tierzeichnungen.
Rezension
Gsella und die Zeichner Greser & Lenz haben für das Satiremagazin „Titanic“ gearbeitet. In Gsellas Versen klingt häufig Gesellschaftskritik an. Er spottet über die schwarzseherische Weltuntergangsmentalität wie über den Verlust des Urheberrechtes im Internet. Fundamentalistische Muslime werden ebenso kritisch gesehen wie christliche Rituale. Genüsslich kann Gsella auf seine Schulzeit schimpfen: „Infinitesimalrechnung / oder wie jetzt genau /das war ja / auch so eine Oberscheiße /“. Im Bild gegenüber kämpft dazu ein kleiner Hase mit einem Schwert gegen ein riesiges, weit geöffnetes Echsenmaul. Dem Gedicht auf den Tod der Kindheit durch allzu übertriebenen Bildungsdruck steht eine Zeichnung gegenüber, auf der eine (Rot-)Kreuzspinne im Netz zwei eingesponnenen Fliegen auflauert, wobei die Spinnfäden wie Verbände aussehen. Bilder und Verse bereichern sich gegenseitig, das macht den Reiz des Buches aus. Gsella benennt die Dinge gern mit einer deftigen Umgangssprache und spielt mit den Reimerwartungen des Lesers.
Für alle, die freche Satire mögen und Spaß daran haben, Korrespondenzen zwischen Versen und Zeichnungen herauszufinden.Rezensent: Heidrun Martini
Personen: Gsella, Thomas Lenz, Heribert Greser, Achim
Viecher in Versen / Achim Greser u. Heribert Lenz. Ill. von Thomas Gsella. - München : C. Bertelsmann, 2012. - 234 S. : überw. Ill. ; 17 cm
ISBN 978-3-570-10140-7
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher