Die Geschichte der Marie Katz.

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Rezension

Thomas Hürlimanns bisher unfangreichster Roman ist eine Hommage an seine Mutter (Ev.B. 07/62). Seine Protagonistin Marie Katz stammt aus einer Dynastie von jüdischen Konfektionären. Sie wächst behütet und gefördert in ihren musikalischen Begabungen auf, bis die Nazizeit über die Familie einbricht. Ihr Vater sichert ihre Unversehrheit, indem er sie in ein Kloster gibt; Marie erträgt alles stoisch nach der Devise „On a du style“. Marie heiratet nach dem Krieg den jungen Aufsteiger Max Meier, der verzweifelt versucht, politische Karriere zu machen. Max steigt auf; Marie wird die „Grande Dame“ an seiner Seite, und jedes Jahr feiern sie ihren 40. Geburtstag: der verzweifelte Versuch, die Zeit anzuhalten und auch deshalb, weil nur eine junge, schöne Frau an der Seite eines erfolgreichen Politikers akzeptabel zu sein scheint. Die Jahre vergehen; Marie verliert den Vater, den Sohn und schließlich bleibt sie nach Verlust auch des Mannes ganz allein zurück.

Eine wundervoll erzählte Geschichte, der U. Noethen seine einfühlsame Stimme schenkt.

Rezensent: Christiane Spary

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Personen: Hürlimann, Thomas

Schlagwörter: 20. Jh. Schweiz Politik