Chevalier, Tracy
Violet Roman
Buch

Südengland in den 1930er Jahren: Im Kreis der Stickerinnen findet die unverheiratete Violet zu mehr Selbstsicherheit.


Rezension

Die 38jährige Violet teilt ihr Schicksal mit den vielen unverheirateten Frauen nach dem 1. Weltkrieg. Durch Missbilligung und finanzielle Benachteiligungen haben die Frauen einen schweren Stand in ihrem aus vielen Zwängen bestehenden Umfeld. Mit dem Auszug bei ihrer selbstsüchtigen Mutter erhofft sich Violet ein besseres Leben im nahegelegen Winchester, wo sie als Schreibkraft arbeitet. In Gottesdienst trifft sie auf den Kreis der Stickerinnen, deren kunstvolle Arbeiten auf Knie- und Sitzkissen die Ausstattung der Kathedrale in der Stadt verschönern. Fasziniert von dieser Kunst bemüht sich Violet in das liebevoll-strenge Regiment des Kreises aufgenommen zu werden und kommt damit endgültig in ihrem neuen Lebensabschnitt an. - Während das Lebensgefühl der Menschen und insbesondere der Frauen in jener Zeit im Vordergrund steht, veranschaulichen die detaillierten Beschreibungen der Sticktechniken sowie des Glockenläutens Teile des praktischen Geschehen rund um den Alltag in einer Kirche.

Ein leiser, beschaulich zu lesender Roman, der auf große Emotionen verzichtet und mit leichter Hand einen durchaus kritischen Blick auf die Rolle der Frauen wirft.

Rezensent: Natascha Rothert-Reimann


Personen: Chevalier, Tracy

Schlagwörter: Kirche Gesellschaft Emanzipation Handarbeit

Chevalier, Tracy:
Violet : Roman / Tracy Chevalier. Dt. von Anne Rademacher. - Hamburg : Atlantik, 2020. - 347 S. ; 21 cm. - Aus d. amerikan. Engl.
ISBN 978-3-455-00747-3 kt. : EUR 16.00

Zugangsnummer: 2014/8520
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - Signatur: Che - Buch