Portrait einer starken Frau, die ihre Widersprüche lebt, und eines bewegten Jahrhunderts.
Rezension
In hohem Alter - die körperlichen Kräfte lassen nach, aber der Geist ist noch fit - staunend auf ein langes, bewegtes Leben zurückblicken, dem Enkel davon erzählen, sich erklären - wer möchte das nicht? Violeta wurde während der Spanischen Grippe in eine wohlhabende chilenische Oberschichtfamilie geboren. Der erste Bruch in ihrem Leben - sie ist 10 Jahre alt - kommt mit der Weltwirtschaftskrise. Die Familie verarmt und zieht in den wenig besiedelten Süden aufs Land. Einer ihrer Brüder bleibt die behütende Konstante in ihrem Leben - auf ihn kann sie sich verlassen, genauso wie auf ihr Geschick als Unternehmerin. Sie ist flexibel, kreativ, bereit zu lernen und sich zu verändern, ohne sich zu verraten. Privat hat sie nicht so viel Glück, Zeiten der Verluste und Trauer, schwierige Ehen, unglückliche Kinder - aber als Unternehmerin kann sie sich in der sozialistischen Zeit genauso behaupten wie während der Pinochet-Diktatur. Eine willensstarke, attraktive Frau, eine Persönlichkeit!
Ein Pageturner, in dem es weniger um Befindlichkeiten geht, als um das turbulente, pralle Leben, das aktiv bewältigt werden will. Gerne anschaffen!Rezensent: Angelika Barth
Personen: Allende, Isabel Becker, Svenja
Allende, Isabel:
Violeta : Roman / Isabel Allende. Dt. von Svenja Becker. - Berlin : Suhrkamp, 2022. - 398 S. ; 22 cm. - Aus d. Span.
ISBN 978-3-518-43016-3 geb. : EUR 26.00
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - Signatur: All - Buch