Auf der Suche nach seinem Bruder reist Schriftsteller Jack zusammen mit Tramperin Pitsémine quer durch Nordamerika.
Rezension
Von einer Schreibkrise geplagt bricht der mittelalte Jack von Québec in seinem klapprigen Bulli auf, um seinen seit zwanzig Jahren verschollenen Bruder Théo zu suchen. Unterwegs schließt sich ihm die junge Halb-Innu und Mechanikerin Pitsémine an, die wegen ihrer dünnen Beine die Große Heuschrecke genannt wird. Zusammen nehmen sie Théos Spur auf, sichten alte Karten und Bücher und folgen ihm vom Osten Kanadas über den ehemaligen Oregon Trail bis nach San Francisco. Während Jack mit Depressionen zu kämpfen hat, die ihn tagelang bewegungsunfähig machen können, überbrückt die Große Heuschrecke solche Zwangspausen mit Büchern und einer erstaunlichen Gelassenheit. Immer wieder schafft sie es, Jack zu motivieren und aufzuheitern. Keinen Spaß versteht sie allerdings, wenn es um Grausamkeiten geht, die den indigenen Völkern angetan wurden – und diesen Taten begegnen die beiden auf dem Oregon Trail häufig. Das wohl erfolgreichste Buch des Autors wurde bereits vor über zwanzig Jahren geschrieben.
Einfach lesenswert! Der verrückte Road Trip besticht durch Warmherzigkeit, Lebensmut und zwei liebenswerte Charaktere, die trotz ihrer Gegensätze wie füreinander geschaffen sind.Rezensent: Heike Nickel-Berg
Personen: Poulin, Jacques Schönherr, Jan
Poulin, Jacques:
Volkswagen Blues : Roman / Jacques Poulin. Dt. von Jan Schönherr. - München : Hanser, 2020. - 251 S. ; 21 cm. -
ISBN 978-3-446-26761-9
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher