Ein Roman über eine alternde Bäuerin, aber auch eine Analyse von Land und Zeit.
Rezension
In seinem Debütroman erzählt der Autor von der Bäuerin Theresa, die in einem kleinen Dorf in Niederösterreich lebt. Ihr ganzes Leben hat sie mit dem Mann, der ihrem Vater genehm erschien, auf dem Hof gearbeitet, vier Kinder geboren und fühlt sich plötzlich, mit ca. 60 Jahren, krank und müde. Sie „funktioniert" nicht mehr, legt sich ins Bett und schweigt. Die Kinder, dem Landleben entflohen, sind ratlos, ebenso der Ehemann. Auch eine „Auszeit" bringt Theresa nur vorübergehend Freude, denn kaum auf den Hof zurückgekehrt, beginnt die Alltagsroutine erneut. Dennoch wagt sie es nun, ihrem Mann mitzuteilen, dass sie ihn nicht liebt und den Hof verlassen möchte. Kurze Zeit später erschießt sie sich im Wald. - Es ist ein beklemmendes Portrait eines Dorfes und seiner Bewohner. Neben der Darstellung der Protagonistin und ihrer Geschichte spielen Episoden wie Flüchtlinge, Geistlichkeit und die Familiendramen der Kinder Theresas um die Haupthandlung eine wesentliche Rolle.
Ein sehr gut geschriebener Roman, eindrucksvoll und traurig.Rezensent: Cornelia von Forstner
Personen: Barta, Dominik
Barta, Dominik:
Vom Land : Roman / Dominik Barta. - Wien : Zsolnay, 2020. - 163 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-552-05987-0
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher