Ein ehrliches und fast dramatisches Buch über die tägliche Bewältigung des Lebens mit einem gehandicapten Kind.

---

Rezension

In ungemein direkter Form gewährt die Autorin Zugang zu ihrem Leben mit ihrem Sohn, der ein fragiles-X-Syndrom hat. Bis es zu dieser diagnostischen Feststellung kam, lebten die Eltern in der unwissenden Erkenntnis, dass mit ihrem Kind „etwas nicht stimmt“, dieses ETWAS aber nicht greifbar ist. Mit der Diagnose wurden nicht nur die verminderten kognitiven Fähigkeiten von Noah erklärt, sondern auch, dass die Mutter bereits Trägerin und somit als Vererberin zugleich Verursacherin des Syndroms ist.
Wie geht man tagtäglich mit beiden Bürden um? Wie bewältigt man den normalen Alltag und versucht seinem Kind alle Unterstützungen zukommen zu lassen, wenn man gleichzeitig verarbeiten muss, dass man selbst „schuldig“ ist? Natürlich ist die Schuldfrage nach menschlichem Ermessen gar nicht zu stellen, aber in der Gefühlswelt einer Mutter ist sie doch real präsent.
In all diese Dilemmata gewährt die Autorin Einblick und nimmt ihre Leser*innen mit in ihre Gefühlwelt hinein. Ein Buch, das unmittelbar und äußerst ehrlich ist.

Bitte anschaffen!

Rezensent: Dirk Purz

---

Personen: Vey, Stefanie

Schlagwörter: Behinderung Schuld Erfahrungsbericht