Peter Braun setzt nach „Von Taugenichts bis Steppenwolf" seine „etwas andere Literaturgeschichte" nach 1945 fort.
Rezension
Eine anregende, sehr persönliche Darstellung der deutschsprachigen Literatur zwischen Kriegsende und Mauerfall. Braun geht es nicht um einen chronologischen oder systematisierenden Überblick, sondern um eine anschauliche, lebendige Porträtierung der Schriftsteller, die diese Epoche geprägt und sich mit ihr (meist kämpferisch) auseinandergesetzt haben. Entstanden ist ein Dutzend aufschlussreicher Essays nicht nur über Böll, Frisch, Dürrenmatt und Grass, sondern auch über Thomas Bernhard (ausgezeichnet!) und Marieluise Fleißer, Arno Schmidt, Ingeborg Bachmann und Christa Wolf. Anspruchsvolle Kost, aber so locker und souverän serviert, dass die Ehrfurchtsbarrieren vor all den Dichternamen und Werktiteln schwinden. Auch wenn der Ton hier und da ins allzu Flotte abgleitet, bleibt die Auseinandersetzung mit den Autoren und ihren Werken stets anspruchsvoll und ernsthaft.
Eine Geschichte der neueren deutschen Literatur, die man sich nicht nur als Begleiter für den Deutschunterricht, sondern im Regal jedes Literaturinteressierten ab 17 J. wünscht.Rezensent: Bärbel Haude
Personen: Braun, Peter Rassmus, Jens
Braun, Peter:
Von Blechtrommeln und Nestbeschmutzern : Deutsche Literaturgeschichte(n) nach 1945 / Peter Braun. Ill. von Jens Rassmus. - Berlin : Bloomsbury, 2010. - 201 S. : Ill. ; 21 cm
ISBN 978-3-8270-5366-4
Literatur, Sprache - Signatur: Jl - Bücher