Von dem Fischer und seiner Frau
Bücher

Eine geraffte, gute Nacherzählung des Märchens mit eindrucksvollen Illustrationen.


Rezension

Das 1806 vom Maler Philipp Otto Runge aufgezeichnete niederdeutsche Märchen wurde 1812 von den Brüdern Grimm in ihre Märchensammlung aufgenommen und dadurch zum Volksmärchen. Eindrucksvoll in Erinnerung bleibt der immer wiederkehrende plattdeutsche Satz "Manntje, Manntje, Timpe Te, Buttje, Buttje in der See, myne Frau, de Ilsebill, will nich so, as ik wohl will ". Erzählt wird ein Ehedrama, zugleich aber auch ein Stück Menschheitsgeschichte. Erfüllte Wünsche führen leicht zur Maßlosigkeit, diese zum Realitätsverlust und schließlich geht alles verloren. Die Frau möchte nicht nur König, Kaiser und Papst sein, alles Wünsche, die der Butt erfüllt. Sie geht ans Äußerste und möchte sein wie Gott. Da sitzt sie wieder in der Elendshütte. Ist das die Strafe für die Gier nach immer mehr? Oder wie wär’s mit dem Gedanken: Wenn schon Gott, dann als der, der bei den Elenden haust?

Ein schönes Geschenk, als Vorlesebuch und als Lesebuch für Kinder im Grundschulalter sehr zu empfehlen. Text und Bilder regen zum Gespräch an.

Rezensent: Karl Foitzik


Personen: Runge, Philipp Otto Raecke, Renate Lauströer, Jonas

Schlagwörter: Märchen Gier

Von dem Fischer und seiner Frau / Philipp Otto Runge. Nacherzählt von Renate Raecke. Ill. von Jonas Lauströer. - Bargteheide : minedition, 2013. - O. Pag. : überw. Ill. ; 22 cm
ISBN 978-3-86566-172-2

Zugangsnummer: 32209
Bilderbücher (einschl. Märchen- u. Sachbilderbücher) - Signatur: Jm 1 - Bücher