Ein Bildband mit Schwarzweißfotografien von Vätern und Söhnen mit kurzen Kommentaren und einem Essay von Rainer Stephan.
Rezension
Väter und Söhne auf einem Foto. Da geht es natürlich oft unterkühlt zu. Der Blick wandert vom alten Gesicht zu den jungen, stellt Ähnlichkeiten fest oder Distanzen. Die anderen Lebensentwürfe der Nachwachsenden sind hier optisch manchmal greifbar. Viel untergründige Liebe ist zu sehen, viel Zuneigung über Gräben hinweg. Mündliche Kommentare, die der Autor unzensiert wiedergegeben hat, sprechen von problematischen Beziehungen, aber auch von freundlicher gegenseitiger Akzeptanz. Fast immer wird ausgesprochen oder angedeutet, dass die Vater-Sohn-Beziehung zu wenig Zeit hatte. Oft sind beide Teile damit versöhnt. Es ist ein Vorteil und ein Nachteil zugleich, dass der Fotograf seine Motive in seinem Bekanntenkreis gesucht hat. Bestimmt war er seinen Motiven nahe, aber die Menschen des Buches kommen alle aus demselben Milieu der Intellektuellen, Künstler, Verleger. Das ist gelegentlich langweilig.
Trotz allem ein ansprechend gestalteter Bildband, der hält, was er verspricht. Er illustriert ohne große Überraschungen, aber schön, was wir bereits über Väter und Söhne wussten.Rezensent: Frank Hiddemann
Personen: Riese, Karsten de
Riese, Karsten de:
Von Vätern und Söhnen / Karsten de Riese. - München : Knesebeck, 2013. - 173 S. : überw. Ill. ; 28 cm
ISBN 978-3-86873-493-5 geb. : EUR 39.95
Lebensbilder, Briefe und Tagebücher einzelner Personen - Buch