Berlin, Ende April 1945. Zwei Soldaten der Heimatfront lavieren sich mit viel Glück durch das Inferno des Kriegsendes.
Rezension
Der als Schauspieler bekannte Autor, geb. 1949, präsentiert in seinem ersten Roman, der knapp und spannungsgeladen wie eine Novelle daherkommt, eine fast unglaubliche Geschichte vom Ende des 2. Weltkriegs. Zwei Männer mittleren Alters mit ganz unterschiedlichen Lebens- und Kriegserfahrungen haben es dank guter Beziehungen geschafft, Ende April 1945 vom umkämpften Flugplatz Tempelhof auf den relativ ruhigen Flugplatz Johannisthal verlegt zu werden. Dort ist aber auch schon alles in Auflösung. Die beiden bekommen den Befehl, die Kompaniekasse ins Hauptquartier in der Wilhelmstraße zu bringen. Jetzt beginnt eine abenteuerliche Zickzackfahrt durch das zerstörte Berlin per Fahrrad und zu Fuß, per Sturm- und Ruderboot, immer bedroht von Feldjägern, von Heldengreifern des Volkssturms und der von allen Seiten eindringenden Sowjetarmee. Zwischendrin bleibt aber noch Zeit, um z.B. ein Glas Gurken aus einer Gartenlaube oder eine Flasche Schnaps aus einem Vorratslager der Wehrmacht zu stibitzen.
Der bis zum Schluss anhaltende Irrsinn des Dritten Reichs wird durch Komik pointiert und damit begreifbar. Eine gute Vorlage für Diskussionen über Krieg, Kriegsende und Neuanfang.Rezensent: Rüdiger Sareika
Personen: Klaußner, Burghart
Klaußner, Burghart:
Vor dem Anfang : Roman / Burghart Klaußner. - Köln : Kiepenheuer & Witsch, 2018. - 172 S. ; 20 cm
ISBN 978-3-462-05196-4
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher