„…steht jeden Tag die blonde Ratte.“ Und wie diese dem Gastgeber auf die Nerven geht, schildert Nadia Budde hinreißend komisch!
Rezension
Riesengroß, gutgelaunt, und mit herrlich großen Kulleraugen wird die blonde Ratte zum Dauergast. Dabei lässt sie nichts aus: zieht die Hausschuhe des Hausherren an, besetzt Sessel, Kanapee und das Klavier, lärmt, plündert und zerstört. Schlussendlich rückt sie dem unfreiwilligen Gastgeber so eng auf die Pelle, dass dieser wütend herausplatzt: „Immerzu sind wir zu zweit. Das geht wirklich jetzt zu weit!“ Am nächsten Abend ist die Ratte weg. Schön. Schön schade aber auch. Denn plötzlich vermisst der kleine Mann die Ratte fürchterlich: „Meine Wäsche hängt wie immer, sonst ist niemand hier im Zimmer.“ Und so macht er sich auf die Suche nach ihr.
Mit einfachen zeichnerischen, aber umso eindrucksvolleren Mitteln hat Budde ihre Geschichte um Zweisamkeit, Toleranz und Gelassenheit illustriert. Gedeckte Farben, dick schwarz umrandete Formen bilden Stimmungen ab, die sofort auch kleinen Kindern zugänglich sind. Buddes urkomische Reime sind einfach, treffen aber genau ins Schwarze.
Rezensent: Anne Tebben
Personen: Budde, Nadia
Budde, Nadia:
Vor meiner Tür auf einer Matte / Nadia Budde. - Wuppertal : Hammer, 2016. - O. Pag. : überw. Ill. ; 26 cm
ISBN 978-3-7795-0539-6
Bilderbücher (einschl. Märchen- u. Sachbilderbücher) - Signatur: Jm 1 - Bücher