Knecht, Doris
Wald Roman
Buch

Eine Modedesignerin steigt aus und lebt ihr Leben als Selbstversorgerin. Doch sie hat sich nicht freiwillig dafür entschieden.


Rezension

Früher wohnte Marian in Wien und trug teure Kleider. Was sie haben wollte, leistete sie sich, kaum einen Wunsch musste sie sich versagen. Freunde hatte sie mehr als genug. Doch dann kam sie, die Wirtschaftskrise und mit ihr die Absatzprobleme. Marian musste ihr Geschäft aufgeben und nahm einen sehr schlichten Job an. Ihre Altbauwohnung konnte sie sich bald nicht mehr leisten, sie zog in eine Sozialwohnung um. Als es selbst dafür nicht mehr reichte, entschied sie sich für ein geerbtes Haus von ihrer Großtante in einem Voralpen-Dorf. Jetzt lebt sie von dem, was die Natur ihr bietet. Sie angelt, wildert, kocht Marmelade ein. Marian führt das einfache Leben, nach dem sich so mancher Gutverdiener sehnt. Doch die Autorin Doris Knecht zeigt auch die andere Seite dieses Lebens. Sie porträtiert eine emanzipierte Frau Mitte 40, die es dem Dorf-Patriarchen besorgt, damit dieser ihr Lebensmittel liefert. Es ist ihre bewusste Entscheidung. Denn Marian tut nichts, ohne nachzudenken. Das ist es, was den Roman sehr anstrengend macht. (Die bei Mono erschienene Audiofassung wird von Ruth Brauer-Kvam gelesen. ISBN 978-3-903020-11-5)

Ein Buch, das dazu anregt, übers Leben nachzudenken. Was ist der Sinn von teuren Statussymbolen? Wer es bis zu dieser Frage geschafft hat, liest weiter.

Rezensent: Ute Lawrenz


Personen: Knecht, Doris

Schlagwörter: Frauen Ausstieg Älterwerden Statussymbole

Knecht, Doris:
Wald : Roman / Doris Knecht. - Berlin : Rowohlt Berlin, 2015. - 270 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-87134-769-6 geb. : EUR 19.95

Zugangsnummer: 2014/1481
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - Buch