Eine Modedesignerin muss ihr komfortables Leben eintauschen gegen ein mühsames Überleben auf dem Land.

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Rezension

Die Modedesignerin Marian muss ihr komfortables Stadtleben aufgeben. Während der Wirtschaftskrise wachsen ihr die Schulden für das neue Geschäft in bester Wiener Lage über den Kopf. Sie zieht in ein geerbtes Häuschen im Voralpenland und muss nun lernen, fast ohne finanzielle Mittel zu überleben. Sie lernt Gemüse anzupflanzen, einzukochen, Feuer zu machen, Brot zu backen. Und nicht ganz zufällig landet auch mal ein Huhn der Nachbarn in ihrem Kochtopf. Dabei schildert D. Knecht kein „glückliches Leben auf dem Lande“. Marian lernt Ekel, Hunger, Kälte, Verachtung und Misstrauen der Dorfbewohner kennen. Ihr Überleben verdankt sie dem Großbauern Franz, mit dem sie ganz pragmatisch Sex tauscht gegen Feuerholz und Lebensmittel. Dass daraus mehr wird, kann man ahnen. Es gibt kaum Handlung, keinen großen Spannungsbogen. Unablässig reflektiert Marian über ihr Leben, ihre unterschiedlichen Frauenrollen in ihren Männerbeziehungen, über die Einsamkeit im gesellschaftlichen Getriebe und im Dorf.

Die Sprecherin lässt sich gut ein auf die genaue, von Austriazismen durchsetzte Sprache. Für Frauen in der Lebensmitte, die ein Ohr haben für eine innere Reflexion über Frauenrollen.

Rezensent: Heidrun Martini

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Personen: Knecht, Doris Brauer-Kvam, Ruth

Schlagwörter: Karriere Aussteiger Beziehungen Frauenleben