In wechselnden Kapiteln folgt man zwei Erzählsträngen: ein Mann und eine Frau auf der Suche nach dem Sinn in ihrem Leben.
Rezension
Beide Protagonisten möchten ihre Leben nach schweren Niederlagen in neue Richtungen lenken; sind auf der Suche nach dem Sinn. Das Waldesdunkel ist so ein Bewusstseinsdunkel. Epstein ist ein reicher Anwalt aus New York, der nach der Diagnose Krebs in seine alte Heimat Israel zurückkehrt, um dort sein Vermögen für wohltätige Zwecke auszugeben. Er trifft auf einen Rabbiner, der davon überzeugt ist, Epstein gehöre zu den letzten lebenden Nachkommen König Davids. Die zweite Hauptfigur, die junge Autorin Nicole, ist auch von New York nach Israel gereist, dies auf der Flucht vor ihrer Ehe. Nicole wird in Tel Aviv von dem ehemaligen Literaturprofessor Friedman angesprochen, der der Theorie folgt, Kafka habe nach 1924 noch über dreißig Jahre in Israel als Gärtner gelebt. Er möchte, dass Nicole ein Kafka-Manuskript vollendet. Doch sie wird krank, verliert durch einen Virus das Bewusstsein. Nicole und Epstein treffen sich nicht; sie wird allerdings Zeugin, als er sich im Hilton, Tel Aviv vom Hotelbalkon in den Tod stürzt. Nicole kehrt zu ihren Kindern zurück.
Ein zwischen dem Realen und Surrealen wechselnder Roman, anspruchsvoll zu lesen; mysteriös und dennoch reizvoll. Für literarisch interessierte LeserInnen.Rezensent: Christiane Spary
Personen: Krauss, Nicole Osterwald, Grete
Krauss, Nicole:
Waldes Dunkel : Roman / Nicole Krauss. Dt. von Grete Osterwald. - Reinbek : Rowohlt, 2018. - 377 S. ; 21 cm. -
ISBN 978-3-498-03576-1
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher