Auf der Suche nach Heldinnen und Helden der Moderne und nachahmenswerten Verhaltensmustern.
Rezension
Vor allem Jugendliche, an die sich der Autor vorrangig wendet, suchen bei der eigenen Identitäts- und Persönlichkeitsentwicklung Vorbilder und Leitlinien in den Denk- und Verhaltensweisen besonderer Menschen. In sechzehn Kapiteln stellt das Buch mögliche Heldinnen und Helden der Neuzeit vor. Die Bandbreite der Porträtierten ist groß: neben bekannten (Mandela, Gandhi, Fossey) und weniger bekannten Persönlichkeiten (Fox, Rusesabagina) finden auch soziale und politische Bewegungen (Greenpeace) Aufnahme. Ein zentrales Anliegen des Autors ist es, nicht allein das Lebenswerk von Menschen zu erzählen, sondern auch das sich dahinter verbergende Individuum sichtbar werden zu lassen. So werden die Heldentaten nicht idealisiert, sondern mit bewusster Zurückhaltung betrachtet. Das Buch regt zu kritischem, hinterfragendem Denken an, indem es auffordert, jeder Heldenverehrung mit gehörigem Misstrauen entgegenzutreten, mit dem Mut zur eigenen Meinung und zur eigenen, wenn auch kleinen Heldentat.
Der informative, sachkundige und kritische Text, durch Schwarzweißfotos ergänzt, ist gut lesbar und öffnet den Blick dafür, populäre Vorstellungen mit der Wirklichkeit zu vergleichen. Nicht nur für Jugendliche ab 13 J. sehr zu empfehlen.Rezensent: Dieter Jeanrond
Personen: Essig, Rolf-Bernhard
Essig, Rolf-Bernhard:
Wann ist ein Held ein Held? : Über besondere Menschen, ihren Mut und ihre Widersprüche / Rolf-Bernhard Essig. - 1. Aufl. - München : Hanser, 2010. - 253 S. : Ill. ; 22 cm
ISBN 978-3-446-23481-9
Biografien, Briefe, Tagebücher - Signatur: Jb - Bücher