Geschichten aus dem menschlichen Irrtümerdickicht.

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Rezension

Gabriele Wohmann wurde in den Nachkriegsjahren schnell bekannt mit ihren brillanten Kurzgeschichten. Sie beherrschte diese aus Amerika kommende literarische Form der „short stories“ perfekt. Der vorliegende Band versammelt 18 Erzählungen, einige im Stil der short stories. In allen Texten geht es um das tägliche Miteinander, auf das die Autorin ihren ironisch amüsierten Blick wirft: Mitmenschlichkeit unter Freunden und in der Familie und unter Bekannten. In der Geschichte „Die tägliche Zumutung“ gönnen sich zwei alte Schwestern nach den allabendlichen strapaziösen Familientelefonaten Erholung bei der TV-Sendung von Miss Marple. Dort erleben sie „die unentbehrlichen altmodischen Tugenden und keine 90 Minuten lang Sex-Revolver-Muntermacher Müllhaufen... aber wie weiter?“ Grotesk erscheint das nicht mehr junge Elternpaar, das den spätgeborenen Sohn einem „Programm zur Genussfähigkeit“ im Kleinkindalter unterwerfen will.

Ein Lesevergnügen mit viel Hintersinn. Sehr empfohlen.

Rezensent: Christine Razum

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Personen: Wohmann, Gabriele

Schlagwörter: Ironie Mitmenschlichkeit