Unterschiede und Gemeinsamkeiten der beiden Konfessionen Kindern erklärt

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Rezension

Unter den vier Oberthemen Glauben, Kirchengebäude und Gottesdienst, Feste im Leben bzw. Kirchenjahr finden sich Antworten auf Fragen wie „Warum bekreuzigen sich Katholiken?“ oder „Warum gibt es in der evangelischen Kirche auch Pfarrerinnen?“ Diese Art, das Thema zu behandeln, ist durchaus ansprechend, ebenso wie das Anliegen gut ist, Verständnis füreinander und das Miteinander zu fördern. Das Buch des Schweizers Stephan Sigg enthält mir aber – vermutlich weil er vor allem die evangelisch-reformierte Kirche im Blick hat- zu viele Informationen, die so nicht (überall) stimmen, so dass ich es leider hier nicht empfehlen kann. Einige Beispiele: Er spricht immer von „der evangelischen Kirche“ und nennt die EKD in ihrer Gesamtheit eine „Landeskirche“, die sich von den evangelischen Kirchen in anderen Ländern aufgrund anderer Reformatoren in Kleinigkeiten unterscheide. Dass es Lutheraner, Reformierte, Methodisten, Baptisten etc. gibt und auch im selben Land geben kann, erfährt man aus diesem Buch nicht, während die Altkatholiken erwähnt werden. Von daher wundert es auch nicht, dass die Säuglingstaufe als der Normalfall in beiden Konfessionen geschildert wird. In evangelischen Kirchen gibt es „manchmal“ eine Kanzel, beim Abendmahl wird bei den Evangelischen angeblich „meistens echtes Brot verwendet“ und das Abendmahl gilt bei ihnen als „symbolische Handlung“ und Erinnerungsmahl. Die vom Autor erwähnten Vorbehalte gegen einen Adventskranz in der Kirche stammen auch aus der reformierten Tradition. Seine Unterscheidung der Konfessionen nach ihrem höchsten Feiertag (katholisch: Ostern, evangelisch: Karfreitag) kann heutzutage so wohl nicht mehr gemacht werden;
Natürlich wären andere Kapitel des Buches trotzdem brauchbar, ich sehe aber die Gefahr, dass die genannten falschen Informationen unhinterfragt übernommen werden.

Rezensent: Griet Petersen

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Personen: Sigg, Stephan Göhlich, Susanne

Schlagwörter: Ökumene Konfirmation