Ein Junge kümmert sich um einen störenden kleinen Hund.
Rezension
Heulehund. Nein, einer, dem die Herzen sofort zufliegen ist er wohl nicht. „Heulehund sah nicht aus wie ein Hund, den man mag, er sah ein bisschen eklig aus.“ Zudem nervt er alle Bewohner*innen eines Mietshauses mit permanentem Gejaule, Gewinsel und eben Geheule sobald seine Besitzerin die Wohnung verlässt. Da helfen unter der Tür durchgeschobene Bestechungssalamischeiben nur bedingt. Und dann ist ohnehin nur noch Leberwurst im Kühlschrank des Jungen, der uns hier ohne Firlefanz die Geschehnisse schildert. Als die Heulehundbesitzerin ins Krankenhaus muss, überfällt sie ausgerechnet dessen Familie damit, auf die Töle aufzupassen …
Will Gmehling ist ein wunderbar lakonischer Erzähler. (Vgl. „Freibad“ oder „Gott, der Hund und ich“). Die Dinge sind, wie sie sind. Aber Beziehungen können sich Gottseidank auch ändern. Gekonnt zeichnet der Autor in wenigen Sätzen nach, wie eine besondere Freundschaft zwischen Jungen und Hund entsteht. Anna Schilling fängt den kantigen Charme von Geschichte und Figuren in ihren zahlreichen Illustrationen toll ein und macht typografisch die Geräuschkulisse deutlich. Wooouuuuuuu!
Rezensent: Anna Winkler-Benders
Personen: Gmehling, Will Schilling, Anna
Warum heulst du, Heulehund? / Will Gmehling. Ill. von Anna Schilling. - Weinheim : Beltz & Gelberg, 2021. - 43 S. : überw. Ill.; 21 cm
ISBN 978-3-407-75596-4
Erzählungen (6-8 Jahre) - Signatur: Ju 1 - Bücher