Kurt Flasch dokumentiert die intellektuellen Gründe für den Verlust seines christlichen Glaubens.
Rezension
Flasch geht es nicht um den gelebten Glauben, sondern um die christliche Lehre. Bis 1800 konstatiert Flasch eine gemeinchristliche Metaphysik. Alle Theologie nach 1800 ist für ihn nicht mehr gedanklich satisfaktionsfähig. Mit Philologie und philosophischer Kritik schraubt er Bibel und christliche Lehrvorstellungen auseinander. Nichts bleibt, von dem man sagen könnte, es sei sinnvoll, stimmig oder nützlich. Wahrheit ist für ihn nur als poetologisches Wahrheitskonzept denkbar. Als Selbstverständigung konzipiert, münden seine Analysen zu Bibel und christlichen Lehren in das Fazit ein: Wie kann ein Mensch sich diese widersprüchlichen Lehren zu eigen machen? Ästhetisch ist für Flasch das Christentum in der Kunst gut genießbar - mehr aber nicht. Die Kreativität des Christentums, die Tatsache, dass Menschen sich dafür aufgeopfert haben, vermag er nicht als Wirkung der Lehre zu sehen.
Gruppen kritischer Christen können sich an diesem Buch abarbeiten.Rezensent: Martin Schulz
Personen: Flasch, Kurt
Flasch, Kurt:
Warum ich kein Christ bin : Bericht und Argumentation / Kurt Flasch. - München : Beck, 2013. - 280 S. ; 22 cm
ISBN 978-3-406-65284-4
Religionswissenschaft (Religionsgeschichte, -philosophie, -phänomenologie, -psychologie, -soziologie), mehrere Weltreligionen - Signatur: Ca 2 - Bücher