Plädoyer für eine "Geschenkfreie Weihnacht".
Rezension
Weihnachten ist in den überwiegend christlich orientierten Industrieländern ein Anlaß für verschwenderisches Konsumverhalten, so die Meinung des Wirtschaftswissenschaftlers Joel Waldfogel, das neben „stimmungsvollen Szenen des großzügigen Teilens am Kamin" auch eine riesige, „gut organisierte Institution der Wertvernichtung" dokumentiert. Es ist u. a. ein Fest des Kaufrausches ohne Romantik, Besinnlichkeit oder leuchtende Kinderaugen ausgerichtet auf „unnütze und wertlose Geschenke", die ein Image bedienen, dabei selten den Geschmack des Beschenkten treffen, denn, „wenn andere für uns einkaufen, werden sie höchstwahrscheinlich keine so gute Wahl treffen, wie wir selbst es getan hätten." Der Autor plädiert dafür, Weihnachtsgaben einzustellen, um Verschwendung zu stoppen. Er zeigt dabei Lösungen auf, die das Schenken sinnvoller gestalten könnten, tendiert dabei zu „Konsum mit Zufriedenheit." Der Titel stellt eine gänzlich andere Form der „Lektüre unter dem Tannenbaum“ dar. Präsentiert wird ein volkswirtschaftlicher Exkurs mit ökonomischen Fakten, der traditionelle Geschenkabsichten liebevoll-ironisch kommentiert aber nicht „demontiert".
Anregende Herausforderung für Verfechter dieses, „Alle Jahre wieder" äußerst kontrovers diskutierten Themas. Bestens geeignet für (Patienten-) Büchereien.Rezensent: Brigitta Morgenstern
Personen: Becker, Ulrike Waldfogel, Joe
Waldfogel, Joe:
Warum Sie diesmal wirklich keine Weihnachtsgeschenke kaufen sollten / Joe Waldfogel. Dt. von Urlike Becker. - München : Antje Kunstmann, 2011. - 188 S.; 16 cm. -
ISBN 978-3-88897-737-4
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher