Stimmen aus dem irakischen Widerstand.
Rezension
In einer Collage aus Interviews, Reportage und Kommentar lässt der Verfasser irakische Kämpfer zu Wort kommen. Kämpfer, die er bewusst nicht als Terroristen, sondern als Widerstandskämpfer bezeichnet. Denn ob sie baathistischen, nationalistischen oder gemäßigten islamischen Gruppen angehören: Sie alle lehnen den Terrorismus von Al-Qaida ab. Einer von ihnen ist Yussuf, ein Christ, der an der Seite von Muslimen gegen die amerikanischen Besatzungstruppen kämpft. Ein anderer der erst 22-jährige Zaid, der seine beiden Brüder im Krieg verlor. Wieder andere heißen Ahmad, Rami oder Omar - und für sie alle gilt: Ihre Berichte entwerfen ein anderes Bild vom Irak und von der islamisch-arabischen Welt, als es westliche Medien gemeinhin tun. Zehn Thesen des Verfassers sowie eine Sammlung von Zitaten zur Gewalt, zur Stellung der Frau und zur Sklaverei aus Bibel und Koran beschließen das Buch.
Ob man dem Verfasser immer folgen will oder nicht: Die Perspektive des Buches offenbart eine mentale, eine kulturelle, eine nicht zuletzt auch kolonial vielfach gebrochene Welt, die im sogenannten Westen immer noch weitgehend unbekannt ist.Rezensent: Peter Burschel
Personen: Todenhöfer, Jürgen
Todenhöfer, Jürgen:
Warum tötest du, Zaid? / Jürgen Todenhöfer. - 1. Aufl. - München : C. Bertelsmann, 2008. - 335 S. ; 22 cm
ISBN 978-3-570-01022-8 geb. : EUR 19.95
Sammelbiographien, Briefsammlungen - Buch