Das Buch ringt in rückhaltloser Offenheit in 23 Kapiteln mit der Frage: "Ich will glauben, aber wie?", wobei kaum ein möglicher Aspekt ausgeklammert wird.
Rezension
Der Autor legt ein Stück Selbstbiografie vor, die mit dem Abbruch des katholischen Theologiestudiums beginnt. Er führt zu Fragen und zu Gesprächen mit sich selbst, mit Studenten, mit dem Taxifahrer zum Weltjugendtag 2005, mit französischen Priestern in Paris, (die z. T. einem bürgerlichen Beruf nachgehen), mit Freunden aus dem innerkirchlichen Leben als auch mit Menschen, die sich dem Bösen in der Welt schlechthin ausgesetzt sehen, und - mit dem Papst in einer unerwarteten Begegnung. Immer auf der Suche nach dem verlässlichen Halt zum "Draht nach obenö. Er erörtert Erklärungsprobleme zu Dogmen und Glaubensgrundsätzen, zu Jungfrauengeburt und Erlösungstod Jesu, zu Abendmahl und Auferstehung. Fragen zum Kommunismus, zum Islam und Terror treiben ihn um : Wo bleibt der liebe Gott? Nimmt das religiöse Desinteresse zu oder wollen wir wieder mehr glauben? Suchen wir denn nicht im Grunde religiöse Orientierung, echte Transzendenz im materialistischen Alltag? Wenn es so ist, dann ist die Antwort "einfacher, als du denkstö (S. 243) und im Gleichnis vom verloren Sohn zu finden (Luk, 15,11- 32).- Kaum ein Problem, das sich einem Ratlosen entgegenstellt, bleibt hier unerwähnt, bis klar wird, dass es auf gelebte Nächstenliebe ankommt, die von Gott kündigt.
Jugendliche, die mit Kirche "nichts am Hut haben", finden sich hier wieder und Menschen, die im Glauben verunsichert sind, wird in zeitnaher Ausdrucksweise Zugang zu den biblischen Aussagen angeboten. Für entsprechenden Leserkreis.Rezensent: Gabriele von Altrock
Personen: Kulle, Stephan
Kulle, Stephan:
Warum wir wieder glauben wollen / Stephan Kulle. - 1. Aufl. - Frankfurt am Main : Scherz, 2006. - 256 S.; 22 cm
ISBN 978-3-502-15055-8 geb. : EUR 18.90
Christlicher Glaube, Religionen, religiöse Weltanschauungen - Signatur: C Kul - Buch