Susa wurde von Adoptiveltern liebevoll aufgezogen. Trotzdem spürt sie eine gewisse Sehnsucht nach ihren leiblichen Eltern.
Rezension
Mit 9 Jahren erfährt Susa, dass sie adoptiert wurde. Das bereitet keine Probleme, denn ihre Adoptiveltern könnten nicht liebevoller sein. Eines Tages, Susa ist inzwischen erwachsen, nimmt ihre biologische Mutter Kontakt auf. Einerseits fühlt die junge Frau eine gewisse Sehnsucht, ihre wahren Wurzeln kennenzulernen, andererseits möchte sie ihre Familie nicht vor den Kopf stoßen. Bei einem Treffen erfährt Susa, dass sie weitere Geschwister hat und dass ihr leiblicher Vater gar nichts von seiner Tochter weiß. Die Frage, was Familie wirklich ausmacht, nimmt immer breiteren Raum ein. Die Schriftstellerin Annette Mingels wurde selbst im Alter von wenigen Wochen adoptiert. Vielleicht gelingt es ihr deswegen so ergreifend zu formulieren, wie Susa mit vielen Situationen umgeht, die ihre eigene wie auch ihre biologische Familie betreffen. Der Zuhörer wird Zeuge einer ganz speziellen Lebenssituation, welche ihn zwingt, nicht zuletzt dank der brillanten Vortragsweise von Ulrike C. Tscharre, mitzufühlen.
Schwere Kost! Reife Zuhörer, die Leid ertragen und auch mit einem offenen Schluss umgehen können, sollten sich diese sprachlich überzeugende Lesung auf keinen Fall entgehen lassen.Rezensent: Martina Mattes
Personen: Mingels, Annette Tscharre, Ulrike C.
Mingels, Annette:
Was alles war : Vollständige Lesung / Annette Mingels. Gelesen von Ulrike C. Tscharre. - München : Der Hörverl., 2017. - 7 CDs ; 457 Min.
ISBN 978-3-8445-2538-0
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Hörbücher