Darstellung der Lebensphilosophie von bewusst nicht-gläubigen Menschen.
Rezension
Was können Christinnen und Christen mit religionskritischen Darstellungen anfangen? Sie könnten Vorwürfe ernst nehmen und sich daran reiben, um sich selbst wieder neu zu definieren. Dazu bedarf es eines Textes, der fokussiert atheistische Grundhaltungen gegenwartsbezogen herausarbeitet und dies möglichst übersichtlich und vielleicht sogar populärwissenschaftlich-unterhaltend, wenn nicht sogar mit mehr als nur einer Prise Aktualität und Humor. All dies kann der Wiener Professor Wuketits nur bedingt liefern. Zu lang sind wegen persönlicher Einschübe die Sätze, zu unübersichtlich für philosophische Laien die mit vielen Nebenthemen und Quellen angereicherten Kapitel zu eigentlich interessanten Kernfragen nach einer gottlosen Welt, der Evolution oder dem Tod. Das Thema Liebe kommt aber leider zu kurz. Wirklich störend ist jedoch, dass er sein Versprechen, Glaubensrichtungen und dabei insbesondere das Christentum, nicht auf die in ihrem Namen ausgeübte Gewalt zu reduzieren, mehrfach bricht.
Allenfalls bei großem Bedarf an Literatur über nicht-christliche Lebenseinstellungen, z.B. für entsprechende Gemeindegruppen.Rezensent: Tobias Behnen
Personen: Wuketits, Franz M.
Wuketits, Franz M.:
Was Atheisten glauben / Franz M. Wuketits. - Gütersloh : Gütersloher Verl. - Haus, 2014. - 190 S. ; 22 cm
ISBN 978-3-579-08503-6
Einzelne Richtungen, Einzelfragen - Signatur: Pa 3 - Bücher