Ein Albumroman über eine Kleinexpedition in Argentinien samt ausführlicher Vor- und eindrücklicher Nachgeschichte.
Rezension
Sabine Küchler will auf Einladung einer Kulturinstitution zusammen mit einem Philosphen und einer Fotografin den undurchdringlichen argentinischen Nebelwald bereisen. Um dort nach den Überresten der einheimischen Waldgötter zu suchen. Sehr persönlich beschreibt sie die Vorbereitung und Durchführung und resümiert am Ende des abenteuerlichen Geschehens in einer Busfahrt durch den Regenwald: „Es war traurig, den Wald jetzt so groß und herrlich hinter der (Bus)Scheibe zu sehen, ohne ihn wirklich gesehen zu haben.“ Dieses aufmerksam und gründlich zu lesende Reisebuch nimmt die LeserInnen mit auf eine Tour in die Ferne, die ganz anders ist, als erwartet und die eigentlich in die Nähe führt. Die Autorin lässt teilhaben an ihren Erlebnissen, Gedanken und Reflektionen über sich und ihre persönliche Entwicklung bis zu dieser Waldsuche. Es gelingt ihr vortrefflich, Situationen, Menschen und Möglichkeiten zu beschreiben und den „Buchbegleiter“ zu fesseln. Die Gestaltung des Buches durch die einzuklebenden Fotoaufnahmen, die vielen verschieden gestalteten Absätze und die unterschiedlichen Schrifttypen machen das Buch zu einem Album über in eine erstaunliche Reise. Und was hat die Autorin dort gesehen? Letztlich sich selbst und das reicht aus, oder? - Sabine Küchler erzählt sprachmächtig, einsichtsreich und wunderbar selbstironisch. Das ist Reiseliteratur, die den Namen verdient!
Diese ungewöhnliche Reiselektüre sei jeder und jedem empfohlen, die oder der sich auf eine ähnliche Reise begeben wollen, nicht nur in den Wald von Argentinien.Rezensent: Kurt Triebel
Personen: Küchler, Sabine
Küchler, Sabine:
Was ich im Wald in Argentinien sah : Ein Album / Sabine Küchler. - 1. Aufl. - Zürich : Arche, 2010. - 173 S. : Ill. ; 22 cm
ISBN 978-3-7160-2649-6
Südamerika - Signatur: Eg 4 - Bücher