Kritische und unnachgiebige Analyse des Kapitalismus vor dem Hintergrund der Fridays-for-Future-Demonstrationen
Rezension
Wieder trifft der Soziologe und Globalisierungskritiker Jean Ziegler mit einem Buch den Nerv der Zeit. Während in Berlin oder Paris tausende Schülerinnen und Schüler jeden Freitag für eine bessere Klimapolitik protestieren und ihre Regierungen herausfordern, antwortet Ziegler auf die klugen Fragen seiner Enkelin. Schnell wird klar, es besteht ein direkter Zusammenhang zwischen unserem Konsumverhalten, dem Kapitalismus und demokratischer Teilhabe. Die Ausbeutung der Menschen im Globalen Süden, die wachsende Ungleichheit, die unwiederbringliche Zerstörung der Natur – all das geht auf dem ungehemmten Kapitalismus zurück. Und der muss – da ist Ziegler unnachgiebig – radikal zerstört werden. Und dafür bedient er sich kurzweilig und einfach erklärt allen linken Theoretikern von Marx bis Bourdieu und untermalt alles eindrucksvoll mit seinen vielen Begegnungen und Erfahrungen als UN-Botschafter.
Zieglers hochaktuelle Analyse der Welt bleibt radikal, provokant, utopisch - und immer lesenswert!
Rezensent: Martin Lippert
Personen: Ziegler, Jean Kober, Hainer
Ziegler, Jean:
Was ist so schlimm am Kapitalismus? : Antworten auf die Fragen meiner Enkelin / Jean Ziegler. Dt. von Hainer Kober. - München : C. Bertelsmann, 2019. - 126 S. ; 21 cm. -
ISBN 978-3-570-10370-8
Bücher