Der Autor führt vier Gespräche über den aktuellen Zustand der Welt und fragt die Jugend, wie sie sie zu retten gedenkt.
Rezension
Beschaulich ist das Leben des Autors und Ich-Erzählers im kanadischen Québec, wo er mit Familie und Hund durch die Stadt schlendert oder Ausflüge in das reizvolle Umland unternimmt. Trotzdem sorgt er sich. Nicht um sich selbst, aber um das Schicksal der Menschen in einer Welt, die immer weiter aus den Fugen zu geraten scheint: Gibt es einen Weg, all das zu retten? Die Angst vor dem Terror bedroht das Leben in Freiheit. Wachsende Ungleichheiten gefährden das soziale Miteinander. Abschottung, Intoleranz und Rücksichtslosigkeit setzen sich durch. Warum? Was tun? Der Erzähler hat so viele Fragen und sein Hund keine Antworten für ihn. Deshalb schreibt er die Fragen auf und stellt sie drei Jugendlichen: der Au-pair Lisa aus Leipzig, dem aus Somalia geflüchteten Barkhard und Jakob, seinem Sohn. Die Szenen sind fiktiv und unbeschwert, die Themen aufwühlend und zahllos: Migration, Politik, Religion, Toleranz, Reichtum, Armut, Krieg und Klimawandel. Und immer die Frage: Was kann einer schon tun?
Ein Sorgen-Sammelsurium, das, breit und unsystematisch wie es eben ist, in eine heile Welt einbricht. Zum Mitsorgen, Nachdenken, Widersprechen und selber Handeln. Empfohlen.Rezensent: Malte Möck
Personen: Martin, Peer
Martin, Peer:
Was kann Einer schon tun? / Peer Martin. - Hamburg : Oetinger, 2017. - 106 S. ; 17 cm
ISBN 978-3-7891-0867-9
Sozialwissenschaften (Staat, Politik, Recht, Wirtschaft) - Signatur: Js - Bücher