Ein ABC-Bilderbuch, neu und anders (nach Heidelbach 1993).
Rezension
"Was machen die Mädchen heute?" Sie machen Musik - mit Knochen und Säge -, sie spielen Theater, gehen ins Kino - umgeben von Monstern aus Star Wars und anderen Filmen -, bauen eine Mutter aus Lehm, lesen, sonnen sich, gehen baden, turnen, boxen, verlieben sich, untersuchen ihr eigenes Geschlecht, posieren als Top-Model im Maul eines Nilpferds, u.a. Beobachtet und präsentiert werden sie von männlichen Putten. Was hat sich gegenüber 1993 verändert? Die Jungen auf den Textseiten sind heute nackt, zu speckigen Engelchen verwandelt. Die Mädchen sind erwachsener geworden. Zeitgemäß tragen sie Sneakers und FlipFlops, kurze Hosen über der Leggings. Ihre Namen und ihre Optik sind kulturell vielfältiger als 1993: Nazgül trägt im Sportunterricht Kopftuch zur kurzen Turnhose, Lotti orientiert sich an der japanischen Kultur und Mandy scheint Afroamerikanerin zu sein. Die Illustrationen zeugen von der verkürzten Kindheit, wie sie heute Kindern zugemutet wird. Die Mädchen sind heute eine Gruppe, einander zugewandt und berührend scheinen sie etwas auszuhecken. Sie wirken selbstbewusst, mal hämisch oder ironisch, kreativ, fast elternlos, mal Opfer und mal Täter.
Keine leichte Kost - für Kinder und Erwachsene, aber sehr reichhaltig.Rezensent: Stephanie Jentgens
Personen: Heidelbach, Nikolaus
Heidelbach, Nikolaus:
Was machen die Mädchen heute? / Nikolaus Heidelbach. - Weinheim : Beltz & Gelberg, 2014. - O. Pag. : überw. Ill. ; 30 cm
ISBN 978-3-407-79581-6 geb. : EUR 16.95
Bilderbücher (einschl. Märchen- u. Sachbilderbücher) - Buch