Beklemmender Roadtrip in kindlicher Erzählweise
Rezension
Die 7-jährige Dolly ist mehr als glücklich, als ihr Vater auf die Idee einer aufregenden Abenteuerreise kommt. So viel freie Zeit konnte sie schließlich noch nie mit ihm verbringen und Mama hat ja ihre eigenen Pläne am Wochenende! Also schnappt sie sich ihr Spielzeugpferd Clemesta und nimmt im Jeep ihres Vaters Platz. Doch mit der Zeit wird das Verhalten ihres Vaters immer merkwürdiger - wofür Dolly sich viele Erklärungen zurechtlegt und die Warnungen ihres Spielzeugpferd überhört. In einem kindlichen Erzählstil, welcher bereits nach den ersten Seiten durch ein hohes Maß an sprudelnden Ideen, Aufregung, Ungebremstheit und sich wiederholenden Gedankengängen irritiert und leider auch den Lesegenuss schmälert, verfolgt der/die Leserin Tochter und Vater auf einer Reise, die quer durch die amerikanischen Staaten führt und auf der sich die Puzzleteile wie in einem Krimi erst Stück für Stück zusammenfügen. Die brodelnde unterschwellige Spannung des Familiendramas nebst ergreifendem Ende kann allerdings nur genießen, wer bereit ist, literarische Abstriche zu machen.
Rezensent: Lena Danneberg
Personen: Sacks, Michelle Schwaab, Judith
Sacks, Michelle:
Was verloren ist : Roman / Michelle Sacks. Dt. von Judith Schwaab. - München : btb, 2023. - 301 S. ; 19 cm. -
ISBN 978-3-442-77326-8
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher