Autobiografie einer jungen schwarzen Journalistin, die in Köln geboren wurde und heute in Berlin lebt.
Rezension
Alice Hasters beschreibt und analysiert anhand fünf ausgewählter Bereiche (Alltag, Schule, Körper, Liebe und Familie) persönliche Erlebnisse, die Alltagsrassismus aufdecken. Aus dieser Betroffenheitsperspektive heraus vermag sie eindringlich zu erläutern, was latenter Alltagsrassismus eigentlich ist. Sie beabsichtigt nicht, Weißen mit Schuldzuweisungen und Vorwürfen zu begegnen, sondern nimmt den nichtschwarzen Leser mit hinein in einen Perspektivenwechsel, um die Sichtweise des Betroffenen zu vermitteln und damit einen einfühlsamen gegenseitigen Umgang zu erzielen. Sie verdeutlicht, dass Rassismus nicht nur am rechten Rand der Gesellschaft anzutreffen ist, sondern sich erstaunlicherweise schon in gar nicht böse gemeinten Fragen und Verhaltensweisen offenbaren kann. So nötigt das Buch geradezu, das eigene Verhalten, das bisherige Denken und Handeln bezüglich Rassismus ehrlich und selbstkritisch zu hinterfragen. Im Anhang befindet sich ein ausführliches Glossar zur Thematik. Zahlreiche aktuelle Literatur-Empfehlungen vermögen tiefer in die Problematik einzuführen.
Der provokant formulierte Titel sollte nicht abschrecken. Das Buch ist in leicht verständlicher Sprache geschrieben, so dass schon Jugendgruppen angesprochen sein könnten.Rezensent: Margot Rickers
Personen: Hasters, Alice
Hasters, Alice:
Was weiße Menschen nicht über Rassismus hören wollen aber wissen sollten / Alice Hasters. - München : hanserblau, 2019. - 223 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-446-26425-0
Einzel- und Familienbiografien sowie Briefe und Tagebücher einzelner Personen aus allen Sachgebieten - Signatur: Bb - Bücher