Was tun, wenn der Amokläufer nicht tötet, sondern fordert?
Rezension
Die Matheklausur der Klasse 10 wird von einer Durchsage unterbrochen: Amokalarm. Aus der nur kurz andauernden Erleichterung aufgrund der Unterbrechung wird Angst und Panik. Als es dem Amokläufer gelingt, durch einen Trick in das Klassenzimmer einzudringen und sich mit der Klasse in diesem einzuschließen, liegen alle Nerven blank. Er stellt fiese aber geschickte Aufgaben, die nach und nach jedes Geheimnis in der Klasse aufdecken. Doch was kommt, nachdem jede Forderung erfüllt ist? Erzählt und beschrieben wird diese brenzlige Situation abwechselnd aus den Perspektiven dreier Anwesender. Die langen Abschweife und ergänzenden Erzählungen zwischen den einzelnen Ereignissen stören Spannungsbogen und Lesefluss, fügen sich jedoch gut in den Schreibstil, den Bewusstseinsstrom, ein. Der bizarre Ablauf und das plötzliche und offene Ende werfen Fragen nach Moral und Ethik auf und lassen den Leser/die Leserin an Oberflächlichem zweifeln.
Als Unterrichtsmaterial aufgrund der Thematik sehr zu empfehlen.Rezensent: Marie Dettmar
Personen: Oppermann, Lea-Lina
Oppermann, Lea-Lina:
Was wir dachten, was wir taten / Lea-Lina Oppermann. - Weinheim : Beltz & Gelberg, 2017. - 177 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-407-02567-8
Erzählungen (ab 13 Jahre) - Signatur: Ju 3 - Bücher