Als die Mutter einen Ausreiseantrag aus der DDR stellt, kommt die Tochter in den Jugendwerkhof. DDR und Stasi ...
Rezension
Ein Buch voller Stereotypen (krumme Zinken an den Gabeln, graue Wände, eine Staatssicherheit, die in auffällig unauffälliger Art Unschuldige verfolgt) über die ehemalige DDR. Eine absehbare Handlung, die die schreckliche Seite des "anderen Deutschland" schnörkellos und brutal abbildet: das Leben Anjas und ihrer Mutter werden von der Willkür der DDR-Funktionäre bis ins kleinste Detail zerstört. Nicht nur, dass die minderjährige Heldin im Kinderknast endet, sondern auch noch, dass der Jugendwerkhof ein Ort schonungsloser Grausamkeiten ist - Grit Poppe lässt nichts aus. Oder doch? Ich kann jedenfalls solche Bücher nur mit Skepsis lesen. Ich - gebürtige DDR - Bürgerin - habe auch mal einen sagen hören (der aus schwer asozialen Verhältnissen stammte und von seinem Stiefvater missbraucht wurde): "Für mich war der Jugendwerkhof die Rettung. Und ich hatte dort gute, ehrliche Lehrer, die uns gefördert haben." Ein Buch also, das zum Nachdenken herausfordern kann.
Jugendarbeit, GeschichtsunterrichtRezensent: Christiane Thiel
Personen: Poppe, Grit
Poppe, Grit:
Weggesperrt : Roman / Griet Poppe. - Hamburg : Dressler, 2009. - 330 S. ; 20 cm
ISBN 978-3-7915-1632-5
Erzählungen (ab 13 Jahre) - Signatur: Ju 3 - Bücher