In einem englischen Dorf bewegen sich vier Menschen auf eine Tragödie zu, ohne es zu ahnen.
Rezension
In dem kleinen Dorf Lodeshill kämpfen vier Menschen darum, endlich eine innere Heimat zu finden. Howard und Kitty sind aus London aufs Land gezogen, um hier ihren Lebensabend zu verbringen. In der dörflichen Ruhe jedoch lässt sich der Spalt, der ihre Ehe seit langem durchzieht, nicht mehr kaschieren. Auch der 19-jährige Jamie versucht, einen Riss zu kitten. Sein bester Freund ist weggezogen, und nun gibt es niemanden mehr, der ihm Halt bietet. Ihm bleibt nichts als das Tunen seines Autos, in der Hoffnung, Anschluss an seine gleichaltrigen Kollegen zu finden. Der wohnungslose Jack dagegen vermeidet jeden Kontakt. Er möchte einfach nur in Freiheit leben, gerät aber immer wieder mit dem Gesetz in Konflikt, weil er auf seiner Wanderung fremde Grundstücke betritt. Ganz langsam steuert die Handlung auf ein Zusammentreffen zu, das keiner von ihnen unbeschadet übersteht. - Die Stärke dieses Buches liegt in den poetischen Naturbeschreibungen und der psychologischen Ausleuchtung der Charaktere. Dadurch fließt der Text wie ein ruhiger Fluss dahin. Die Spannung bleibt allerdings auf der Strecke.
Nur bei großem Bedarf an beschaulichen Naturbeschreibungen und detaillierten Charakterstudien zu empfehlen.Rezensent: Elisabeth Schmitz
Personen: Harrison, Melissa Löcher-Lawrence, Werner
Harrison, Melissa:
Weißdornzeit : Roman / Melissa Harrison. Dt. von Werner Löcher-Lawrence. - Köln : DuMont, 2022. - 286 S. ; 21 cm. -
ISBN 978-3-8321-8189-5
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher