Jugendnovelle über Ohnmacht gegenüber brachialer Gewalt.
Rezension
Manuel, Selin, Knut, Philipp und Esther sind auf dem Weg zu einem Ferienhaus, um für ihr Abitur zu lernen. Sie nehmen Liam als Anhalter mit, lassen ihn jedoch nach einiger Zeit zurück, da er ihnen nicht sympathisch ist. Seine Sachen werfen sie aus dem Autofenster. Wenig später stehen Liam und seine gewalttätigen Brüder vor dem Ferienhaus und nehmen die Jugendlichen als Geiseln. Als die Sachen Liams nicht mehr auffindbar sind, eskaliert die Situation gewaltvoll. Am Ende zeigt sich: Liam hatte seine Sachen schon vorher wieder, die Gewalt war willkürlich. Auf das „Warum?" gibt es von den Tätern nur eine Antwort: „weil." Martin Muser gibt im Nachwort an, sich mit der Frage auseinandergesetzt zu haben, was man brachialer Brutalität, dem puren Bösen, entgegensetzen könne. Er habe keine Antwort gefunden. Die Novelle ist stringent erzählt, die Wortwahl teils etwas einfallslos. Einige Themen und Figuren hätten mehr Tiefe benötigt. Dennoch ist „Weil." ein durchaus interessantes Gedankenspiel. Ob man Musers Ansatz als realistisch oder eher als unnötig hoffnungslos einstuft, ist Ansichtssache.
Für Jugendliche ab 15 Jahren, die schonungslose Darstellungen verarbeiten können, geeignet. Im Übergang von Ju 3 zu SL einsetzbar.Rezensent: Marcel Lorenz
Personen: Muser, Martin
Muser, Martin:
Weil / Martin Muser. - Hamburg : Carlsen, 2023. - 122 S. ; 22 cm
ISBN 978-3-551-58493-9
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher