Nach einem Familienurlaub beschließt Thomas sein altes Leben hinter sich zu lassen und in ein neues Leben aufzubrechen.
Rezension
"Thomas stand auf und ging auf dem schmalen Kiesweg am Haus entlang. An der Ecke angelangt, zögerte er einen Augenblick, dann bog er mit einem erstaunten Lächeln, das er mehr wahrnahm als empfand, zum Gartentor." Thomas ist gerade mit seiner Frau Astrid und den beiden Kindern aus dem Spanien-Urlaub zurückgekehrt. Am Abend noch ein Glas Wein und die Sonntagszeitung. Dann ruft der Junge aus dem Haus, hat Durst. Astrid sieht nach ihm, und Thomas - steht auf und geht. Er geht und geht und kommt nicht zurück. Warum? Astrid reimt sich eine Weile Erklärungen zusammen, versucht die Kinder und sich selbst zu beschwichtigen. Aber Thomas kehrt nicht zurück. Fassungslos folgt der Leser Thomas' Wegen durch die Schweizer Wälder und Dörfer, die Pässe hinauf, die Bergwege wieder hinunter: Wege, die keinem Plan folgen, die kein Ziel kennen, kein Ziel außer dem, weg zu sein, nicht mehr greifbar zu sein.
Ein Buch, das zum Nachdenken über Beziehungen anregt und auch für Literaturgruppen geeignet ist. Gerne empfohlen.Rezensent: Dagmar Paffenholz
Personen: Stamm, Peter
Stamm, Peter:
Weit über das Land : Roman / Peter Stamm. - Frankfurt : Fischer, 2016. - 222 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-10-002227-1
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher