"Weltrandhin" bündelt alle Gedichte Heins von Februar 2008 bis Oktober 2010.
Rezension
Manfred Peter Hein scheint in der deutschen Literaturöffentlichkeit nicht allzu präsent zu sein. Dabei feierte der in Finnland lebende Lyriker im Jahr 2011 seinen 80. Geburtstag und veröffentlicht schon seit über 50 Jahren Gedichte. Schaut man sich die Werke dieses neu erschienenen Bandes an, fällt zunächst auf: Eine wörtliche Sinnsuche scheint bei einmaligem Lesen sinnlos. Das heißt aber noch lange nicht, dass man mit den Gedichten nichts anfangen kann. Mit geradezu traumwandlerischer Sicherheit schafft Hein für jedes Einzelwerk eine ganz eigene Atmosphäre. Er schreibt über und in Gefühlen, die Gedichte haben "Farben", und gerade ihr assoziativ emotionaler Charakter fasziniert. Hat man erst einmal auf diese intuitiv analysierende Weise die Grundstimmung der Gedichte verinnerlicht, ergeben sie beim zweiten Lesen einen ganz neuen Sinn, der sich oft an einzelnen Wörtern aufknüpft, mal aber auch auf dem Zusammenspiel von mehreren, auf bestimmte Weise zusammenkomponierten Worten beruht.
Ein Lyrikband für freie Nachmittage, so richtig zum Vertiefen. Bei Bedarf an anspruchsvoller Lyrik wärmstens empfohlen.Rezensent: Marcel Lorenz
Personen: Hein, Manfred Peter
Hein, Manfred Peter:
Weltrandhin : Gedichte / Manfred Peter Hein. - Göttingen : Wallstein, 2011. - 174 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-8353-0895-4 geb. : EUR 19.90
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