Überlegungen zu einem modernen, integrationsfähigen und traditionellen Islam.
Rezension
Der bekannte marokkanische Imam Abdul Adhim Kamouss, der durch seine deutschsprachige Lehrtätigkeit viele Konversionen zum Islam bewirkte, wurde lange als "Popstar der salafistischen Szene" und als Radikalisierer bezeichnet. Hier legt er dar, wie er, ausgehend von seiner gemäßigten salafistischen Prägung, sich aufgrund der gesellschaftlichen sowie innerislamischen Debatten zunehmend mit anderen Strömungen im Islam, z.B. dem Sufismus, aber auch mit Philosophie und Sozial- und historischen Wissenschaften auseinandergesetzt hat und sich nun zu einem gelehrten, offenen, toleranten und zugleich traditionellen Islam bekennt, den er durch seine Stiftung Islam fördern will.
Das Buch folgt seiner Biographie, dabei enthält es interessante und profunde Informationen wie z.B. zur Salafiyya-Bewegung, und erhellende Auslegungen von Koranversen, aber auch wenig reflektierte und aussagekräftige, zu persönliche und verallgemeinernde Äußerungen wie z.B. über die "Medien" oder die "Islamkritiker".
Rezensent: Erhard Reschke
Personen: Kamouss, Abdul Adhim
Kamouss, Abdul Adhim:
Wem gehört der Islam? : Plädoyer eines Imams gegen das Schwarz-Weiß-Denken / Abdul Adhim Kamouss. - München : Dt. Taschenbuch Verl., 2018. - 223 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-423-26212-5
Islam - Signatur: Cl 1 - Bücher