Ein todkranker Mann schließt einen Pakt mit dem Teufel. Als alle Katzen der Welt verschwinden sollen, bricht sein Herz.
Rezension
Ein 30-jähriger, namenloser Japaner weiß um seinen tödlichen Hirntumor. Plötzlich steht der Teufel vor ihm und bietet einen Deal an. Für jede Sache, die der Todgeweihte von der Welt tilgt, wird ihm ein zusätzlicher Tag Leben geschenkt. Zuerst lässt der Teufel alle Telefone verschwinden. Wehmütig erinnert sich nun der Ich-Erzähler an seine Vergangenheit, in der die Anrufe bei seiner Ex-Freundin eine große Rolle spielten. Am folgenden Tag verschwinden alle Filme, dann alle Uhren. Beides gibt dem Erzähler Anlass, sein Leben Revue passieren zu lassen und darüber zu philosophieren, was ein gelungenes Leben ausmacht. Als dann auch noch alle Katzen der Welt eliminiert werden sollen, bricht dem Todkranken beinahe das Herz. Er beendet den teuflischen Deal, nicht ohne seinem entfremdeten Vater das Liebste anzuvertrauen, was er noch hat. Das Debüt des japanischen Regisseurs und Autors lässt einem zum Taschentuch greifen und über das Leben und den Tod nachdenken - inspirierend und traurig-schön zugleich.
Ein ganz sicher nicht alltäglicher Roman, den man mit Empathie und offenem Herzen lesen sollte. Ab mittleren Beständen möglich.Rezensent: Martina Mattes
Personen: Kawamura, Genki Gräfe, Ursula
Kawamura, Genki:
Wenn alle Katzen von der Welt verschwänden : Roman / Genki Kawamura. Dt. von Ursula Gräfe. - München : C. Bertelsmann, 2018. - 189 S. ; 21 cm. -
ISBN 978-3-570-10335-7
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher