Aehnlich, Kathrin
Wenn die Wale an Land gehen Roman
Bücher

Heute 50jährige Studenten aus Leipzig – wie lebten und liebten sie, wo führten ihr Weg und ihre Träume sie hin?


Rezension

„Jeder konnte nur tun, wozu ihm der Mut gegeben war“ (S. 140) – und Mick, der im einem Land wie der DDR freilich eigentlich Michael hieß, hatte den Mut, seinen Traum vom Land der unbegrenzten Möglichkeiten mit jeder Faser seines Körpers zu leben. Er war der „Star“ einer Gruppe junger Studenten im Leipzig der 1980er Jahre und Roswithas große Liebe mit einigen Hindernissen. Sie diskutierten, provozierten, sangen, tanzten und lebten so alternativ es unter den gegebenen Umständen eben ging und eines Tages war Mick verschwunden. Roswitha heiratete, bekam eine Tochter und versuchte, den Widrigkeiten des DDR-Alltags einen Mut entgegenzusetzen, der sich auch in ihr befand. Als ihre Ehe nach 25 Jahren geschieden wird und ihr Mann sie zum Abschied fragt „Warum hast du Mick niemals besucht?“ (S. 11), reist sie zu ihm, in jenes Traumland von einst, das auch seine Tücken hat, aber zwei Menschen zusammenführt, die immer zusammen gehörten.
Die Autorin, Micks und Roswithas Generation, stammt selbst aus der DDR und schreibt mit wunderbar leichter Feder und fast schon zärtlicher Detailgenauigkeit in einer klugen treffsicheren Sprache.

Der Roman sei „Kennern der Szene“ empfohlen, vielleicht längst Vergessenes zu erinnern und allen anderen, die „Szene“ auf sehr unterhaltsame Weise kennenzulernen.

Rezensent: Simone Kiefer


Personen: Aehnlich, Kathrin

Schlagwörter: DDR Alltag Liebe USA

Aehnlich, Kathrin:
Wenn die Wale an Land gehen : Roman / Kathrin Aehnlich. - München : Antje Kunstmann, 2013. - 252 S. ; 22 cm
ISBN 978-3-88897-859-3

Zugangsnummer: 31737
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher