Neueste Nachrichten über die Zukunft der Religion und Kirche.
Rezension
Jan Loffeld extrapoliert die Zukunft der Kirche aus Vergangenheit und Gegenwart. Fünf Abschnitte beschreiben die Entwicklung: A. Im nächsten Säkularisierungsschub wird Menschen die Religion gleichgültig. Sinn, Gott sind reine Leerstellen. Religion ist ein Null-Ort. B. Der christl. Anspruch, für alle Menschen Gültiges zu sagen, hat viele kirchl. Formate entwickelt. Nun geht christl. Universalismus ins Leere. Gute Gemeindearbeit hält den Megatrend, dass man in Fülle ohne Gott leben kann, nicht auf. C. Loffeld deutet die Entwicklung als Rückzug Gottes an, Gott ist nicht mehr notwendig. Er kann von menschl. Verzweckungen (Moral, Heil, Glück) befreit werden. Gott möchte wie Menschen um seiner selbst willen geliebt werden. Es gibt weder religiöse Autorität noch allgemeine Aussagen über Religion (rel. Bedürfnis) mehr, sondern Menschen entscheiden individuell, selbstständig über das gute Leben. D. Loffeld sieht Souveränitätsgewinn durch Souveränitätsverlust. Das ist realistisch, weil die Menschen rel. apathisch sind. Aber Loffeld prophezeit, dass Gott jenseits Gottes neu entdeckt wird (Anatheismus).
Der Autor formuliert kurz und eingängig – das Buch ist für Kirchenleitende auf jeder Ebene geeignet, Gesprächskreise der Gemeinde, Synoden, Veranstaltungen der Kirchengemeinde über die Zukunft der Kirche etc.Rezensent: Martin Schulz
Personen: Loffeld, Jan
Loffeld, Jan:
Wenn nichts fehlt, wo Gott fehlt : Das Christentum vor der religiösen Indifferenz / Jan Loffeld. - Freiburg : Herder, 2024. - 191 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-451-39569-7
Gemeindearbeit - Signatur: Ch - Bücher