Zittlau, Jörg
Wer braucht denn noch Sex? Warum wir es immer seltener tun - und warum das nicht so schlimm ist
Bücher

Flott geschriebene Abhandlung über die Behauptung, dass ein Leben ohne Sex die Menschheit zu einem glücklicheren Dasein führen könnte.


Rezension

Sex, so meint der promovierte Wissenschaftsjournalist Jörg Zittlau, sei völlig überbewertet. Außerdem sei dem „orgiastischen Turnen“ keine Träne nachzuweinen, da sein Verschwinden nur Vorteile haben könne. Diesen widmet er ein ganzes Kapitel: „Freiheit statt Lust: Ohne Sex geht vieles besser“ und kommt darin z.B. zu der Erkenntnis, dass Klugheit und Sex nicht zusammenpassen würden oder dass Frieden ohne Sex einfach besser funktioniere. Die Ursachen der „ sexuellen Tristesse“ sieht er u.a. im Stress und der ständigen Verfügbarkeit von Pornografie. Seine Gründe, warum das Leben keinen Sex braucht (3. Kapitel), sind nachvollziehbar und gut recherchiert. Zittlaus letztes Kapitel widmet sich der Kunst, einen entspannten Umgang mit Sex zu üben. Darin bemüht er – recht amüsant formuliert – sogar den griechischen Philosophen Epikur. Neben der Philosophie streift der Autor weitere interessante Themen wie z.B. künstliche Befruchtung, Fortpflanzung von Fledermäusen und Bonobos sowie Viagra.

Der provokante Titel kann in Bibliotheken angeschafft werden, die im Sachbuchbereich einen großzügigen Etat haben.

Rezensent: Martina Mattes


Personen: Zittlau, Jörg

Schlagwörter: Medizin

Zittlau, Jörg:
Wer braucht denn noch Sex? : Warum wir es immer seltener tun - und warum das nicht so schlimm ist / Jörg Zittlau. - Gütersloh : Gütersloher Verl. - Haus, 2014. - 159 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-579-07062-9

Zugangsnummer: 32877
Lebenssituationen und Lebensfragen - Signatur: Fd - Bücher