Die verstörenden Details aus der Kindheit eines weltberühmten Kinderbuchautors.
Rezension
Janosch - diesen Namen verbindet man wohl zuallererst mit den kindgemäßen, teilweise nachdenklich stimmenden Episoden von dem Tiger und dem Bären. Aber auch die in der ARD erstmals veröffentlichte Zeichentrickserie "Janoschs Traumstunde", in welcher viele liebenswerte Protagonisten wie Hannes Strohkopp und Schnuddelbuddel auftauchen, scheint doch viele mittlerweile erwachsene Rezipienten in ihrer Kindheit begleitet zu haben. Umso erstaunlicher mag es daher sein, dass der inzwischen auf Teneriffa beheimatete Janosch alias Horst Eckert auf eine sehr unschöne Kindheit zurückblicken muss, die er selbst als "die Hölle" bezeichnet: "Meine Kindheit war ganz normal. Ich wurde verprügelt wie alle anderen auch". Sowohl von dem trinkenden Vater als auch von der nach Ansehen heischenden Mutter körperlich gezüchtigt und zum modischen Vorzeigeobjekt degradiert, entpuppt sich die Situation an seiner Schule nicht gerade besser, wie Anja Bajorek u.a. eindrucksvoll in ihrem Lebensbild demonstriert.
Eine Biografie, die schonungslos eine vermaledeite Kindheit aufdeckt. Für Janosch-Interessierte sehr zu empfehlen.Rezensent: Inger Lison
Personen: Bajorek, Angela
Bajorek, Angela:
Wer fast nichts braucht, hat alles. Janosch : Die Biographie / Angela Bajorek. Dt. von Paulina Schulz. - Berlin : Ullstein, 2016. - 315 S. : Ill. ; 22 cm. - Aus d. Poln.
ISBN 978-3-550-08125-5 geb. : EUR 22.00
Lebensbilder, Briefe und Tagebücher einzelner Personen - Signatur: Bb Baj - Buch