Ein Junge reist zu seinem zum Tode verurteilten großen Bruder und besucht ihn täglich bis zur Hinrichtung.
Rezension
Joes großer Bruder wurde vor zehn Jahren wegen Mordes an einem Polizisten in Texas zum Tode verurteilt. Nun wurde das Hinrichtungsdatum festgesetzt, und der Siebzehnjährige lässt alles stehen und liegen, um Edward in seinen letzten Tagen beizustehen. Nach zehn Jahren ist der Bruder ein anderer geworden, und die beiden müssen sich in der kurzen verbleibenden Zeit neu kennenlernen. Wer ist Edward Moon heute? Dabei wird in Rückblenden auch immer wieder von der gemeinsamen Kindheit erzählt, dem Leben in Armut, der drogensüchtigen Mutter. Außerhalb der Gefängnismauern verliebt sich Joe in die – wie sich später herausstellt – Tochter des Gefängnisdirektors.
Es ist ein in der Struktur eines Rap-Songs erzählter sehr emotionaler Roman. Man hofft mit Joe bis zuletzt auf eine Begnadigung. Man verzweifelt mit ihm. Man trauert mit ihm.
Der Roman ist nicht nur ein Plädoyer gegen die Todesstrafe, sondern auch für die Unantastbarkeit der Würde aller Menschen.
Rezensent: Sabine Klohn
Personen: Crossan, Sarah Setsman, Cordula
Crossan, Sarah:
Wer ist Edward Moon? / Sarah Crossan. Dt. von Cordula Setsman. - München : Mixtvision, 2019. - 357 S. ; 22 cm. -
ISBN 978-3-95854-140-5
Erzählungen (ab 13 Jahre) - Signatur: Ju 3 - Bücher