Der deutsch-iranische Autor gibt einen Überblick zu den Problemen und Chancen der multikulturellen Gesellschaft.

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Rezension

Der 1967 in Deutschland geborene Islamwissenschaftler, Sohn einer eingewanderten iranischen Mittelschichtfamilie, analysiert die multikulturelle Gesellschaft in Deutschland. Dabei verbindet der gläubige Muslim persönliche Erfahrungen mit einer gründlichen Kenntnis des Korans und islamischer Gesellschaften. Für ihn sind es weniger religiöse Unterschiede, die zu Problemen in Deutschland führen, sondern eher soziale und kulturelle. Ein Großteil der Muslime stammt ursprünglich aus armen, ländlichen Gebieten der Türkei und hat nur eine geringe Bildung. Kermani kritisiert aber auch die Neigung einiger deutscher Intellektueller, den Islam nicht als historisch sich ändernde, höchst differenzierte Religion zu sehen, sondern ihn auf wenige problematische Koransuren festzulegen. Auch die „ehemals so liberale Führung der Evangelischen Kirche" (S. 41) kritisiert der streitbare Autor. Selbst wenn man dessen Meinung nicht teilt, ist das engagierte und kenntnisreiche Buch lesens- und bedenkenswert.

Der Band des umstrittenen Autors dürfte bei vielen auf Interesse stoßen und ist eine gute Grundlage für Diskussionen um die multikulturelle Gesellschaft und den Islam.

Rezensent: Peter Bräunlein

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Personen: Kermani, Navid

Schlagwörter: Deutschland Islam multikulturelle Gesellschaft