Sprachkritische Darstellung des aktuellen politischen Diskurses mit Veränderungsvorschlägen.
Rezension
In seiner neuesten, durch persönliche Erlebnisse gefärbten und nicht wissenschaftlichen Veröffentlichung arbeitet sich Robert Habeck (Bündnis 90/Die Grünen) am aktuellen politischen Diskurs ab: Er kritisiert eine ausschließende, verallgemeinernde und verdinglichende Sprache und stellt diese insbesondere anhand von Äußerungen der AfD und der Neuen Rechten dar. Stattdessen spricht er sich für eine offene, inkludierende, bewusst demokratiefördernde Sprache aus, die Diskussion zulässt, ergebnisoffen ist und zugleich nicht unrechtmäßig vereinfachend. Dabei trifft Habeck zwar stets den richtigen Ton (verständlich und doch sachlich), kommt aber selbst nicht so recht über ein von ihm geschildertes Problem hinweg: Wo eine immer bewusstere Sprache verwendet werden soll, gibt es auch größere Unsicherheiten, was man denn eigentlich noch sagen darf und was nicht. Habeck plädiert zwar für eine bestimmte Sprache, kann diese aber selbst nur ungefähr definieren - konkrete Beispiele liefert er zu wenig.
Interessantes, relevantes Plädoyer, dem es am Ende etwas an Konkretion fehlt. Gesellschaftlich interessierten LeserInnen gern empfohlen.Rezensent: Marcel Lorenz
Personen: Habeck, Robert
Habeck, Robert:
Wer wir sein könnten : Warum unsere Demokratie eine offene und vielfältige Sprache braucht / Robert Habeck. - 5. Aufl. - Köln : Kiepenheuer & Witsch, 2018. - 127 S. ; 20 cm
ISBN 978-3-462-05307-4 geb. : EUR 14.00
Soziologie, soziale Fragen - Signatur: Sb Hab - Buch