Über die Faszination des Bösen in Bibel und Geschichte, um die Erscheinungsformen und Eigenschaften des Teufels.
Rezension
Der Ursprung ist, wie so oft, weiblich: Am Anfang stand eine Wüstendämonin. Diese Weiblichkeit wurde zu einer wesentlichen und verderbenbringenden Eigenschaft des Bösen; die Geschichte bis zu den Hexenverbrennungen ist fast vorgezeichnet. Den ersten Auftritt hat der Teufel, so denkt man schnell, in der Schöpfungsgeschichte der Bibel. Liest man aber genau, dann ist da nur von der klugen Schlange die Rede. Die Karriere des Teufels beginnt zuerst im Hofstaates Gottes: Im Buch Hiob tritt der Satan als Staatsanwalt des Himmels auf. Erst viel später wird er zum Versucher und Verführer. Oder anders: zuerst repräsentierte Gott sowohl Heil als auch Unheil, das Gute und das Böse in sich. Erst im Laufe der Jahrhunderte tritt dieses auseinander - besonders eindrücklich in der Offenbarung des Neuen Testaments, besonders bedrückend im Mittelalter, wo die mangelnde Unterscheidung zwischen Teufelsvorstellungen und Aberglaube den Menschen das Leben zur Hölle machte. Insgesamt ein guter Überblick.
Unterhaltsame, aber nicht immer tiefgehende Übersicht über die Vorstellung des Teufels im Christentum und Judentum und so ein guter Einstieg in die Thematik des Bösen.Rezensent: Volker Dettmar
Personen: Huncke, Sebastian Paganini, Simone Wischnewski, Christian
Huncke, Sebastian:
Wer zur Hölle ist der Teufel? : Die Faszination des Bösen in Bibel und Geschichte / Sebastian Huncke u. Simone Paganini. Ill. von Christian Wischnewski. - Freiburg : Herder, 2023. - 171 S. : Ill. ; 20 cm
ISBN 978-3-451-03344-5
Christlicher Glaube, Religionen, religiöse Weltanschauungen - Signatur: C - Bücher