Fotostrecke mit 110 farbigen, ungeschönten Abbildungen von Fertigmahlzeiten.

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Rezension

„Ein Bild sagt mehr als 1000 Worte“. Wenn dieser Spruch nicht schon längst existieren würde, müsste er für dieses Buch erdacht werden. Der Berliner Künstler Samuel Mueller hat 110 handelsübliche Fertiggerichte nach Packungsanleitung zubereitet und fotografiert. Die Fotos des fertigen Gerichts hat er kommentarlos auf je einer Doppelseite denen der Verpackung gegenübergestellt. Alle die schon einmal eine Dose Heringsfilets in Tomatensauce, eine Tüte Fertigsuppe oder einen Karton mit TK-Pizza geöffnet haben, wissen was einen unter der schönen Hülle der Verpackung erwartet. In diesem kleinen Bildband gibt es u. a. Fleischsalat-Trümmer, undefinierbaren Frischkäse Aufstrich oder Hackbraten in trauriger Sauce zu bestaunen.Um Platz 1 meiner Grusel-Favoritenliste ringen: das Seehecht-Filet auf S. 89 und Spaghetti Carbonara auf S. 81! So eklig die Bilder manchmal auch ausfallen, es ist nicht das Ziel des Autors, einzelne Marken oder Produkte nieder zu machen. Auch will er nicht über Inhalts- und Zusatzstoffe, Nähr- und Brennwerte aufklären. Es geht ihm darum, die Macht der Bilder vorzuführen. Der größte Teil der gezeigten Gerichte würde sicher nicht gekauft werden, wenn der tatsächliche Inhalt auf der Verpackung abgebildet wäre.

Ein Buch, das ohne Worte anregt, über unsere Ernährung nachzudenken und das die Frage aufwirft, ob wir wirklich alles essen wollen, was uns die Nahrungsindustrie auftischt. Für den Schulunterricht und Veranstaltungen zum Thema Ernährung als originelles Anschauungsmaterial gern empfohlen.

Rezensent: Christiane Harlis

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Personen: Mueller, Samuel

Schlagwörter: Werbung Nahrung